Stärkenorientierter, positiver Umgang mit Störungen aus dem Autismus-Spektrum

Andres ist besonders: Stärkenorientierter, positiver Umgang mit Störungen aus dem Autismus-Spektrum

4-tägige Fortbildung und Einführung in das SCERTS Modell.

Ein zentrales Merkmal von Autismus ist die Schwierigkeit, einen emotional und physiologisch ausgeglichenen Zustand aufrecht zu erhalten. Fehlregulationen werden häufig durch Wahrnehmungsprobleme und den daraus resultierenden Ängsten ausgelöst. Repetitive Verhaltensweisen bzw. „Stimming“ sind Lösungsversuche, die Reizüberflutung auszuhalten und schwierige Situationen zu bewältigen. Viele Therapien zielen darauf ab, „autistische“ Verhaltensweisen zu reduzieren und zu kontrollieren. Zielführender ist es jedoch, Bewältigungsstrategien aufzubauen und Unterstützung anzubieten, um mit schwierigen Situationen umzugehen.

Das SCERTS Modell (Social Communication, Emotional Regulation, Transactional Support) von Barry Brizant (et. al 2005) ist ein stärkenorientierter Ansatz, der sich vor allem mit den zentralen Themen soziale Kommunikation und Emotionsregulation beschäftigt. Das SCERTS Modell ist gut evaluiert und wird bereits in vielen Ländern der Welt erfolgreich angewandt. Es zeigen sich deutliche Verbesserungen im Bereich der sozialen Kommunikation, der Sprache, der sozial-emotionalen Entwicklung, der Anpassungsfähigkeit, bei den schulischen Fertigkeiten und beim beruflichen Erfolg.

Der Transaktionale Support meint hierbei unterschiedlichste Methoden, Vertrauen und Vorhersehbarkeit aufzubauen und im Alltag zu unterstützen. Dies erfolgt immer gemeinsam mit den Bezugspersonen und einem interdisziplinären Team. Je nach Bedürfnissen der Person und der Familie werden Ziele festgelegt, an denen alle gemeinsam arbeiten. Auch der Entwicklungsstand der Person spielt dabei eine Rolle, wobei der Fokus vor allem daraufgelegt wird, was die Person kann, wo die Stärken liegen, und was der nächste sinnvolle Schritt ist.  Wichtig ist, dass das der Mensch mit Autismus lernt, dass andere Menschen vertrauenswürdig sind und dass zwischenmenschliche Interaktionen Spaß machen können. Nur so können wir autistische Menschen gut erreichen und eine positive Lernhaltung erzielen. Genaue Beobachtungen helfen massive Dysregulationen zu verhindern und „Breakdowns“ zu vermeiden. Es geht um Respekt der Person gegenüber und um Verständnis für die neurologischen Besonderheiten. Autismus wird nicht weg trainiert, sondern gelernt gut damit umzugehen und auf die eigenen Stärken zu bauen.  Wenn ich mich anderen mitteilen kann, und meine Bedürfnisse, Ängste und Zustände erklären kann, können viele schwierige Verhaltensweisen vermieden werden. Entwickeln vertrauensvoller Beziehungen sind der Schlüssel, um Menschen im Spektrum gut zu unterstützen, mit einer Welt klarzukommen, die sie als verwirrend, unvorhersehbar und überwältigend wahrnehmen. Nicht die autistische Person muss sich ändern, sondern wir müssen unser Verständnis verbessern. Statt uns zu bemühen, dass der Mensch mit Autismus anders auf uns reagiert, müssen wir sehr darauf achten, wie wir auf ihn reagieren. Wir müssen unser Verhalten verändern, die Lebensumwelt adäquat gestalten und passgenaue Hilfestellungen geben, um Menschen im Spektrum optimal unterstützen zu können!

Im aktuellen Durchgang wurde die Diagnostik exkludiert und wird separat angeboten, wenn Sie beides gemeinsam buchen erhalten Sie einen Rabatt (siehe Preise).

Der Diagnostikworkshop findet am 16.&17.09.2023 statt – weitere Informationen hier.

2 Blocktermine:

03.06. & 04.06.2023

  • Einführung in das SCERTS Konzept, stärken- und ressourcenorientiertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen im Autismus- Spektrum
  • Vertiefung: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit ASS (Beobachtung, Ziele mit der Familie festlegen, geeigneten Support finden)

24.06. & 25.06.2023 

  • Arbeit mit den Eltern: Ideen zur positiven Gestaltung des Alltags und Aufbauen von Unterstützungsnetzwerken
  • Gelingende Zusammenarbeit mit Schule und Helfern

Referent:innen:

Mag. Verena Schiretz-Ortner (Psychologin und Psychotherapeutin für Systemische Familientherapie)

Mag. Manfred Ortner (Klinischer Psychologe)

 

Kontakt Referent:innen:

Praxisgemeinschaft St. Peter

Tel.: 069916030005

schiretz-ortner@praxis-petersgasse.at

 

Preis (gesamte Fortbildung): 720,- Euro

Fortbildungseinheiten: 32 EH

Für Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Pädagog:innen, Logopäd:nnen oder Ergotherapeut:nnen.

Mag. Manfred Ortner ist Klinischer- und Gesundheitspsychologe sowie Trainer der neuen Autorität.
Psychotherapeutin für Syst. Familientherapie, Klinische und Gesundheitspsychologin mit Spezialisierung auf Kinder und Jugendliche.
SCERTS Fortbildung
720,00
Ticket kaufen

Einführung & Theoretische Grundlagen SCERTS Modell

Positives und stärkenorientiertes Arbeiten

Integration und Elternarbeit

32 EH

SCERTS & ASS Diagnostik Kombination
950,00
Ticket kaufen

SCERTS Fortbildung (2 x 2 Tage)

Stärkenorientierte ASS Diagnostik (2 Tage)

~13% Kombirabatt

48 EH



    Ein Fokus der Praxisgemeinschaft Schönau liegt in der Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern. Der Ansatz der „Neuen Autorität“ von Haim Omer und systemische Herangehensweisen kommen zum Einsatz. Dabei sind uns die Wiedererlangung von Handlungskompetenzen und die Stärkung aller Familienmitglieder wichtig. Eltern sollen wieder im Leben ihrer Kinder präsenter sein. Sie sollen die Jugendlichen auf positive Weise durch die pubertäre Krise begleiten können, ohne die notwendigen Ablösungsprozesse der Kinder zu blockieren. Diese Art der Arbeit mit Jugendlichen kann für unterschiedliche Probleme und Themenbereiche angewandt werden (Emotionale Krisen, depressive Phasen, selbstverletzendes Verhalten, Aggressionen, Ängste, Mobbing, massive Auseinandersetzungen mit den Eltern, delinquentes Verhalten, Essstörungen usw.) Im therapeutischen Prozess ist uns eine ressourcenorientierte und wertschätzende Haltung wichtig. Je nach Bedarf können Therapieeinheiten im Einzelsetting, gemeinsam mit den Eltern oder mit der gesamten Familie stattfinden. Wenn es nicht möglich ist, die Jugendlichen für die Therapie zu gewinnen, können auch Elterngespräche allein hilfreich sein, um die Situation zu verbessern.

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