6. Kongress Denk- und Handlungsräume der Psychologie
„Sinn beflügelt - The Power of Meaning“
Ganz offensichtlich scheinen wir Menschen Sinn zum Leben zu brauchen: um etwas zu sein und um etwas zu finden, müssen wir aus uns heraustreten. Ohne Sinn scheint gelingendes Leben nur schwer möglich zu sein und in der Sinnfindung scheint man auch Lösungen aus vielen Krisen zu finden.
Deswegen spielt Sinn in Therapie, Beratung und Coaching und auch im allgemeinen Leben auch eine ganz entscheidende Rolle. Frankl sagt „Der Wille zum Sinn bestimmt unser Leben! Wer Menschen motivieren will und Leistung fordert, muss Sinnmöglichkeiten finden.“
Wie ist der Mensch auf den Sinn gekommen? Warum spielt Sinnfindung eine so große Rolle? Was können wir tun, um Sinn zu stiften?
All diesen Fragen wollen wir beim 6. Kongress Denk- und Handlungsräume der Psychologie nachgehen.
Practical Tools to establish Meaning and Purpose
In diesem Workshop erarbeitet Michael Steger mit den Teilnehmer*innen praxisnahe Wege, um ein sinnerfülltes Leben zu gestalten. Anregende und alltagstaugliche Werkzeuge, neue Perspektiven sowie spannende Diskussionen werden in diesem kurzweiligen Workshop Hand-in-Hand gehen, damit nachhaltige und wirksame Veränderungen spürbar werden.
Sinnstiftende Arbeit mit Kindern & Jugendlichen
Wie gelingt es, langfristig sinnstiftend in der Arbeit mit Heranwachsenden wirksam zu sein? Wie lassen sich in der Arbeit mit Kindern bedeutsame Momente gestalten? Diesen und weiteren Fragen geht Philip Streit in seinem Workshop nach. Dabei greift er auf über 30 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien zurück- geprägt von Positivität und Stärke.
Einen fulminanten Kongressauftakt gibt Michael Steger zum Thema “Meaning and Purpose and its Role for Wellbeing and Flourishing”.
Anschließend gibt es die Möglichkeit für vertiefende Diskussionen mit dem Referenten.
Zu Beginn des abwechslungsreichen zweiten Tages wird Alfried Längle einen Einblick in die psychotherapeutische Praxis gewähren. In seinem Vortrag „Existenzanalyse und der Weg zum Sinn“ berichtet der Psychotherapeut von der grundlegenden Bedeutung des Sinns in der Klientenarbeit.
Anschließend wird es philosophisch- eine kulturübergreifende Perspektive wird von Leopold Seiler in seinem Beitrag „Sinn im Interkulturellen Kontext: eine philosophische Betrachtung“ eingenommen.
Im Anschluss referiert der Mitgründer und Leiter der SysTelios Klinik Gunther Schmidt über die Bedeutung der „Sinnfindung im Rahmen der SysTelios Klinik“.
Der Tag wird praxisnah beschlossen. Sabine und Roland Bösel stellen den Generationendialog, ein schulen-übergreifendes psychotherapeutisches Format, vor, das gelingende Begegnungen zwischen Familienmitgliedern ermöglicht.
Der Kongress geht mit Tatjana Schnell in die dritte und letzte Runde. Sie ergründet in ihrem Vortrag „Sinnkrisen – Wenn das Leben fragwürdig wird“, was geschieht, wenn es nicht mehr gelingt, einen Sinn zu konstituieren.
Anschließend wirft Brigitte Streit-Emberger einen Blick auf den Sinn im Verlauf der unterschiedlichen Lebensabschnitte. Sie legt in Ihrem Vortrag “ Sinn im Alter“ dar, wie sich das Verständnis und die Findung des Sinns im Laufe des Lebens verändern.
Am Nachmittag betrachtet Beate Großegger ein hochaktuelles Thema. Die Sinnbildung und -bedeutung von Heranwachsenden finden im Vortrag „Wo und wie finden Jugendliche Sinn in herausfordernden Zeiten“ Beachtung.
Anschließend geht Michael Lehofer in seinem Vortrag „Sinn in Beziehungen“ der Frage nach, wie der Sinn das Zwischenmenschliche beflügeln kann.
Den Abschluss des 6. Kongresses „Denk und Handlungsräume der Psychologie“ gestaltet Philip Streit: in seinem Vortrag „15 Ways to Meaning“ zieht er Resümee und zeigt die vielfältigen Herangehensweisen an den Sinn auf.
Pre-Kongress Workshop 1 Michael Steger |
Pre-Kongress Workshop 2 Philip Streit |
Kongress | |
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Aktionsticket: | 120€ | 120€ | 240€ |
Ehrenschutz - Elke Kahr
Viktor Frankl hat Sinn als eine grundlegende Kategorie für das Verständnis des Menschseins beschrieben und die Logotherapie als sinnzentrierte Behandlungsform entwickelt. Auf den Grundlagen dieser Pionierarbeit werden praktische Anwendungsformen und neuere Entwicklungen für Verständnis und Arbeit mit der Sinnthematik vorgestellt: Definitionen, Grundhaltung der Sinnfindung, Hauptstraßen zum Sinn, Voraussetzungen der Sinnfindung und eine Sinnerfassngsmethode. Ziel ist zunächst die Schaffung eines tieferen Verständnisses dessen, was Sinn bedeuten kann und warum manche Menschen unter dieser Thematik leiden. Der Schwerpunkt liegt aber auf der Vermittlung von praktischen Vorgehensweisen, um mit der Thematik sowohl präventiv wie auch therapeutisch-beraterisch besser umgehen zu können.
Entwickelt und weiterentwickelt über zwei Jahrzehnte von Dr. Sabine und Roland Bösel nutzt der Generationendialog, ein schulen-übergreifendes psychotherapeutisches Format, die Technik des Spiegelns in Dialogen zwischen Familienmitgliedern verschiedener Generationen.
Der Generationendialog wird als Mehrpersonen-Setting durchgeführt. Alle Teilnehmer*innen sind jeweils ein Generationenpaar, also Mutter oder Vater mit erwachsenem Sohn oder erwachsener Tochter. Der gemeinsame Blick auf die oft sehr unterschiedlich erlebte Vergangenheit lässt eine neue Ebene gegenseitigen Verständnisses erreichen – und schafft die Möglichkeit, Belastendes loszulassen und in Bleibendem Sinn zu finden. Auch in Verletzungen können wir ja letztlich Sinn finden – weil sie mit Lernerfahrungen einhergehen.
Immer wird im Generationendialog ein Stück Familientradition aufgearbeitet, was in beiden Richtungen meist über die zwei physisch anwesenden Generationen hinauswirkt. Das eigene So-geworden-Sein lässt sich leichter akzeptieren in dem Wissen, dass auch die Vorfahren und Nachfahren jeweils Kinder ihrer Zeit und der eigenen Familientradition waren oder sind. Der Vortrag führt in den Generationendialog ein, besonders anschaulich durch eine Live-Demonstration mit einem Generationenpaar.
Niemand hinterfragt das Leben leichtfertig. Solange es vorangeht, scheint es keine Notwendigkeit dafür zu geben. Die empirische Sinnforschung zeigt: Das Leben wird dann fragwürdig, wenn innere Widersprüche ein kritisches Maß überschreiten; wenn Übergangsphasen uns mit unserer Freiheit konfrontieren, oder wenn kritische Ereignisse den Lebensfluss unterbrechen.
Wer sich ernsthaft auf die damit einhergehenden Fragen einlässt, kann in eine Sinnkrise geraten. Der (existenzielle) Boden unter den Füßen wird brüchig. Grundannahmen über uns selbst und die Welt werden in Frage gestellt. Positive Illusionen lösen sich auf. Dieser Prozess ist schmerzhaft. Angst und Depressivität steigen an, Ressourcen wie Hoffnung, Resilienz, Selbstwirksamkeit oder Selbstregulationsfähigkeit stehen oft nicht mehr zur Verfügung.
In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Prävalenz von Sinnkrisen deutlich erhöht. Wie gehen wir damit um – in Gesellschaft, Beratung und klinischer Praxis? Philosoph:innen des Existenzialismus haben wertvolle Anregungen zu einem konstruktiven Umgang mit Leiden gegeben. Die Empirie hat diese bestätigt und ergänzt.
Was macht das Leben lebenswert? Was ist ein „gutes Leben“? Was gibt mir Lebenssinn? Das sind Fragen, die junge Menschen beschäftigen – auch und gerade vor dem Hintergrund der vielfältigen Krisenerfahrungen, die sie heute machen: von der Coronapandemie, die seit 2020 gewohnte Alltagsroutinen gegen den Strich bürstet, über die Klimakrise bis hin zur aktuellen Teuerungskrise, deren langfristige Auswirkungen auf die Zukunftsperspektiven der nachrückenden Generation derzeit noch gar nicht greifbar sind. Beate Großegger zeigt in ihrem Vortrag anhand aktueller Ergebnisse der Jugendforschung, mit welchen Herausforderungen sich junge Menschen heute konfrontiert sehen und welche Ansätze sie suchen und finden, um diese Herausforderungen zu meistern. Sie analysiert, welche lebensweltlichen Entlastungs- und Bewältigungsstrategien sie kultivieren, um die Kontrolle über das eigene Leben nicht zu verlieren. Und sie stellt auch zur Debatte, wo wir in der Arbeit mit jungen Menschen ansetzen können, um im Leben dieser jungen Krisengeneration für Lebenssinn Platz zu schaffen.
Pre-Kongress Workshops €120
Kongress €240
Bis zum 30. Lebensjahr erhalten Studierende -40% auf alle Preise!
Workshop Michael Steger - €72
Workshop Philip Streit - €72
Kongress - €156
Bitte wenden Sie sich für Gruppenaktionen per E-Mail an: akjf@akjf.at
Onlineteilnahme am Kongress
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